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Bestäubungsleistung der Biene Die Honigbiene ist der beste Bestäuber für unsere Agrarkulturen. Im
Einzelvergleich steht die Biene gar nicht so gut da (siehe unten). Aber ihre Völkesstärke
macht alles wieder wett. Hinzu
kommt noch eine wichtige Eigenschaft der Biene. Die Biene ist blütenstetig, das
heißt sie fliegt z.B. Apfelblüten und nur Apfelblüten an. Eine Bestäubung
von Kirschen mit dem Pollen von Weiden macht keinen Sinn für die Pflanzen.
Von Nutzen ist dies für Obstgehölze, sie sind überwiegend auf Insektenbestäuber angewiesen. Windbestäuber können auf den Service der Bienen verzichten wie z.B. die Hasel- oder Walnuss. Effective Pollination Period oder auch Effektive Bestäubungsperiode (EPP): EPP ist der Zeitraum nach der Aufblüte, während dessen eine Bestäubung noch zu einem Fruchtansatz führt. Oder auch die Differenz in Tagen zwischen der Lebensdauer bzw. Befruchtungsfähigkeit der Samenanlagen nach der Aufblüte abzüglich der Dauer des Pollenschlauchwachstums. Beispiel: Wenn also eine Samenanlage 10 Tage befruchtungsfähig ist und die Pollenschläuche 6 Tage benötigen, um diese zu erreichen, so ist die EPP 4 Tage. Das bedeutet, dass bei einer Bestäubung bis zum 4. Tag nach der Aufblüte noch eine Befruchtung und damit ein Fruchtansatz zu erwarten ist. EPP beträgt nur wenige Tage
Bestäubung also möglichst bald nach der Aufblüte ansonsten ist kein Fruchtansatz mehr möglich Pollenschlauchwachstum und Alterung der Samenanlagen sind temperaturabhängig. Mit ansteigender Temperatur werden beide Prozesse beschleunigt. Man könnte davon ausgehen, dass bei höheren Temperaturen die beschleunigte Alterung der Samenanlagen durch ein schnelleres Wachstum der Pollenschläuche ausgeglichen wird. Dies stimmt mit der praktischen Erfahrung nicht überein, da der beste Fruchtansatz normalerweise in einem mittleren Temperaturbereich mit längerer Blütezeit und damit einer verlängerten Bestäubungsperiode zu erwarten ist. Bei hohen Temperaturen altern die Samenanlagen offensichtlich schneller als dies durch ein schnelleres Wachstum der Pollenschlauch kompensiert werden könnte. Entsprechendes gilt auch für einen niederen Temperaturbereich. Die untere Grenze für das Pollenschlauchwachstum liegt je nach Obstart bei 5 bis 10°C. Der Alterungsprozess der Samenanlagen geht jedoch bei diesen Temperaturen weiter. Längere Perioden mit kühler Witterung wirken sich auch aus diesem Grund negativ auf den Fruchtansatz aus. Wenn es aufgrund von ungünstigen Witterungsverhältnissen zu einem geringen Fruchtansatz kommt, so liegt dies, neben dem geringen Bienenflug, häufig an der begrenzten Lebensfähigkeit der Samenanlagen bzw. verlangsamtem Pollenschlauchwachstum. Als besonders empfindlich ist hier die Gruppe der Pflaumen und Zwetschen einzustufen bei der unterhalb von 10°C kein Pollenschlauchwachstum.
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Senden Sie eine E-Mail mit Fragen oder Kommentaren an folgende E-Mail-Adresse: JF(at)powerbiene.deStand: 13. November 2018 |